Eröffnung der Wanderausstellung „Erzähl doch mal“ im Landratsamt Augburg
Die barrierearme Ausstellung gibt Einblicke in das Leben von Menschen mit Behinderung. Die Bilder, persönlichen Gegenstände aber vor allem die Wünsche und Sorgen der Aussteller sollen den Besuchern der Ausstellung vor Augen führen, dass die Lebensgeschichten und Träume nicht so stark von den eigenen abweichen. Der Gedanke der Inklusion, aber auch das Bewahren und Erzählen der Geschichten stehen im Fokus der Ausstellung.
Fuß gefasst hat das Projekt in einem Seminar über Biografiearbeit an der Universität Augsburg. Studenten der Universität trafen sich mit den Ausstellern und stellten ihnen Fragen zu ihrem Leben. Die gesammelten Erinnerungen wurden in dieser Ausstellung festgehalten. Die Leichte Sprache, die Fotografien, aber auch die interaktiven Bausteine und das Ansprechen aller Sinne schaffen einen barrierearmen Zugang.
Die Vernissage wurde von Herrn Liebert, dem Stellvertreter des Landrates Martin Sailer eröffnet. In seiner Rede betonte Herr Liebert noch einmal die Wichtigkeit der Inklusion, die die Teilhabe für Menschen mit Behinderung ermöglichen soll. Sein Dank gilt den Ausstellern die so viel persönliches von sich an die Öffentlichkeit geben, um so diese Brücke zu bauen.
Herr Kratzer, Geschäftsführer der CAB Caritas Augsburg Betriebsträger gGmbH (CAB), betonte wie wichtig es ist die Biografien, die Gefühle, Ängste und Freude der Beschäftigten und Bewohner der Einrichtungen der CAB sichtbar zu machen. Das macht die Ausstellung zu einem wichtigen Baustein der Inklusion.
Initiiert wurde das Projekt von Tanja Blum, Mitarbeiterin des Fachzentrums für Leichte Sprache der CAB. Sie richtete das Wort, gemeinsam mit Frau Ulrike Behringer einer Ausstellerin, an die Gäste. In Form eines Interviews wurde die Erstellung der Ausstellung, aber auch die Teilnahme der Aussteller erzählt. Frau Behringer erinnerte sich an das Fotoshooting mit Frau Julia Merkel, bei dem durch das persönliche Gespräch so emotionale und ehrliche Fotos entstanden sind.
Das Schlusswort von Frau Ulrike Behringer bringt die Intention der Ausstellung auf den Punkt: "Ich wünsche mir, dass ich durch die Ausstellung neue Kontakte knüpfen kann und die Leute sich trauen, mir Fragen zu stellen. Jeder, der will, soll einen Einblick in das Leben von Menschen mit Handicap bekommen. Vielleicht können sie dann, wenn man sich im Alltag auf der Straße begegnet, besser damit umgehen. Die sehen dann, das sind auch Leute, die am Leben teilnehmen."
Von den insgesamt 17 Stellwänden sind derzeit 9 im Landratsamt in Augsburg zu sehen.
Die Ausstellung kann vom 2. bis 11. Dezember 2019 während der Öffnungszeiten des Landratsamtes
(Montag bis Freitag 7:30 -12:30 Uhr und Donnerstag zusätzlich von 14:00 -17:30 Uhr) besucht werden. Im nächsten Jahr wird sie in Leitershofen und in Aichach zu sehen sein.