"Erzähl doch mal" - Eine Ausstellung in Leichter Sprache zu Geschichten aus dem Leben
Wanderausstellung „Erzähl doch mal"
Eine Ausstellung in Leichter Sprache zu Geschichten aus dem Leben
Ein Teil der Ausstellung wird mit Unterstützung des Bezirks Schwaben und der Lechwerke AG (LEW) vom 12.2.2019 bis 25.2.2019 nun erstmals in Augsburg gezeigt.
Ausstellungsort: LEW Energiewelt (Schaezlerstraße 3 / Ecke Halderstraße, 86150 Augsburg)
Worum es geht:
Oft wird das Leben von Menschen mit Behinderung aus medizinischer oder sozial-pädagogischer Perspektive heraus abgefragt und in Akten dokumentiert. Persönliche Erinnerungen, Alltagserfahrungen oder bedeutsame Lebensereignisse finden nicht immer Platz. Deshalb steht diese inklusive Ausstellung unter dem Motto: Erzähl doch mal!
18 Menschen mit Lernschwierigkeiten aus Augsburg, Günzburg und Aichach sind der Aufforderung gefolgt und haben im Rahmen eines Projekts der CAB – Caritas Augsburg Betriebsträger gGmbH – Studierenden des Lehrstuhls für Europäische Ethnologie/Volkskunde der Universität Augsburg von ihrem Leben erzählt. Sie haben jedoch nicht von Diagnosen und Symptomen berichtet, sondern von Erinnerungen und Geschichten. Von kleinen und großen Alltagsbegebenheiten. Von Verlust und Schmerz. Und von Träumen und Wünschen.
Die Erzähler*innen lassen Sie ein Stück weit in ihre Lebenswelt eintauchen. Dabei handelt es sich um eine Lebenswelt, von der viele Menschen wenig wissen oder die ihnen auf den ersten Blick fremd erscheint. Einerseits sind die persönlichen Geschichten der Erzähler*innen von politischen und gesellschaftlichen Einflüssen geprägt, die für Menschen ohne Behinderung meist wenig spür- und erfahrbar sind. Andererseits lassen sich beim Betreten der „erzählenden Wohnzimmer" viele Gemeinsamkeiten zur eigenen Biographie entdecken.
Nicht nur beim Besuch, auch bei der Entwicklung der Ausstellung trafen Menschen mit und Menschen ohne Behinderung aufeinander. Gemeinsam erarbeiteten sie die Ausstellungsinhalte und Gestaltungselemente. Somit fördert die Ausstellung Partizipation und Inklusion auf mehreren Ebenen.
Das Projekt wurde von Aktion Mensch gefördert.
Texte in Leichter Sprache:
Alle Lebensgeschichten sind in Leichter Sprache geschrieben. Leichte Sprache ist eine sehr leicht verständliche Sprache mit festen Regeln. Die Regeln wurden von Menschen mit und ohne Lernschwierigkeiten gemeinsam entwickelt. Übersetzer*innen für Leichte Sprache schreiben oder übersetzen Texte nach den Regeln des Netzwerks Leichte Sprache e.V., während ausgebildete Prüfer*innen mit Lernschwierigkeiten die Texte auf Verständlichkeit hin überprüfen.
Mithilfe der Leichten Sprache soll es auch Besucher*innen mit Lernschwierigkeiten oder Personen, die komplexe Texte schwer verstehen, möglich sein, die Ausstellungsinhalte ohne fremde Hilfe zu erfassen.